Urreflexe bzw. Frühkindliche Reflexe sind Reflexe, die vom Stammhirn ausgehen.
Sie lösen bestimmte Muskelbewegungen aus, die dafür sorgen, dass Nervenbahnen ausgebildet, Gehirnareale miteinender verknüpft werden und das Kind zunehmend willentliche Bewegungen ausführen kann.
Bereits im Mutterleib sind diese Reflexe aktiv. Sie werden in der Regel bis zum dritten Lebensjahr schrittweise gehemmt, wenn ihre Aufgabe erfüllt ist.
Nicht vollständig integrierte Reflexe können vor allem im schulischen Kontext Schwierigkeiten bereiten, da ihr Auslösen immer wieder zu unwillkürlichen Bewegungsmustern führt.
Das sind oft die "Problemkinder", die vielbeschriebenen Zappelphilippe, Unruhestifter, Störenfriede oder Lernfaule, oder Kinder, die sich schwer konzentrieren können oder Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben.
Nicht gehemmte Reflexe deuten auf eine neuronale Unreife hin, d.h. es sind bestimmte Nervenverknüpfungen im Gehirn noch nicht ausgebildet.
Das bedeutet für solche Kinder, dass sie es nicht besser machen können, auch wenn sie es so gerne möchten und sich größte Mühe geben. Denn ein ausgelöster Reflex hat immer Vorrang vor anderen kognitiven Abläufen und die Reaktion kann nicht gesteuert werden.
Mittels bestimmter, regelmäßiger Bewegungsabläufe über einen Zeitraum von 6-12 Monaten kann die neuronale Reifung des Gehirns nachgeholt werden.
Nach Testung restaktiver Reflexe werden diese in einem vierwöchigen Abstand von mir durch spezielle Bewegungsübungen integriert.
Zwischen den Terminen wird die Integration zu Hause durch tägliche Bewegungseinheiten gefestigt.